Der NhSV und seine gefiederten Hafenlieger

52 Liegeplätze hat der Nonnenhorner Hafen. Sie werden nach strengen Kriterien vergeben. Ohne einen Liegeplatz-Antrag zu stellen, sind aber jedes Jahr Blässhühner im Hafen. Zwei Paare, so scheint es. Sie schaukeln auf den Festmacherleinen, ruhen aus auf dem Schwimmsteg.

Im Frühjahr wollen sie natürlich brüten. Sie paddeln mit Zweigen im Schnabel zwischen den Booten umher. Und ehe man sich versieht, findet man – wenn man nach ein paar Regentagen hinaussegeln will – ein Nest an Deck. Gut geschützt unter der Persenning. Natürlich, ist ja praktisch. Niemand weiß genau, wie die Blässhühner es schaffen, da hineinzuschlüpfen, mit ihren Zweigen quer im Schnabel.

In diesem Jahr war das Nest an Deck schon verlassen, das eine Ei darin leer. Im vergangenen Jahr hatte ein Blässhuhn-Paar auf den Rohren und Querstreben unterhalb des Anlegers sein Nest gebaut. Drei Eier lagen darin. Wer aufs Boot wollte, musste vorsichtig an ihnen vorbei. Doch der steigende Wasserstand holte Nest und Gelege ein, die Eier landeten auf dem Seegrund im Hafen.

Blässhuhn-Nester gab es auch schon im Vereins-Schlauchboot der Nonnenhorner Segler und auf einer Leiter, die vom Schwimmsteg ins Wasser reicht. Dass nicht alle „legalen“ Liegeplatz-Inhaber die gefiederten Liegeplatz-Nutzer lieben, liegt vermutlich daran, dass letztere auf Deck, Persenning und Steg auch ihre Notdurft hinterlassen, in erstaunlichen Mengen.

Trotz der Hürden war in diesem Jahr zumindest ein Paar beim Brüten erfolgreich. Drei Küken dümpelten Anfang Juni zwischen den Booten. Und die Boote waren nach ihrer Hürde „niedriger Wasserstand“ dann auch endlich vollzählig auf ihren Liegeplätzen. Wer sie über die Toppen beflaggt, also mit großem Flaggenschmuck sehen will: Am 26. Juli ist Bootstaufe mit Neptun und Seejungfrauen im Hafen.

Nonnenhorner Seglerverein e.V.
Fotos: Alexander Swoboda, Karin Wehrheim